Helmkauf: So findest du den richtigen Motorradhelm
Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Helms ist die richtige Passform!
Auch das tollste Design wird zur Nebensache, wenn der Helm drückt oder zu locker sitzt. Wenn also der Helm für die nächsten Jahre dein treuer Begleiter werden soll, setz ihn vor dem Kauf auf – und zwar mindestens eine Viertelstunde lang. Nimm dir auch die Zeit, dich mit Visier und Kinnriemenverschluss vertraut zu machen. Wichtig: Der Helm darf sich bei geschlossenem Kinnriemen auf keinen Fall vom Kopf ziehen lassen. In allen Louis Filialen besteht außerdem die Möglichkeit, das gewünschte Modell für eine Probefahrt (bis 24 Stunden) mitzunehmen.
Bist du Brillenträger? Dann nimm unbedingt die Sehhilfe mit, wenn du dir einen neuen Helm kaufen willst. Was nützt der komfortabelste Helm, wenn die Brillenbügel nicht zwischen Kopf und Polster passen.
Und noch ein wichtiger Tipp: Schütze deine Ohren! Jeder Helm produziert mehr oder weniger starke Windgeräusche. Das bedeutet für den Fahrer zusätzlichen Stress und kann auf Dauer zu Hörschäden führen. Idealen Schutz bieten Ohrstöpsel, die speziell für Motorradfahrer gemacht sind, wie z. B. die Motosafe-Serie von Alpine. Damit fährt es sich auf längeren Strecken wesentlich entspannter und du ermüdest weniger schnell.
Neben der Passform spielt auch der Einsatzzweck eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Kopfschutzes. Als Entscheidungshilfe hier eine Vorstellung der wichtigsten Helmformen:
Die meistverwendete Helmform. Der Kinnbügel sorgt für maximalen Kopfschutz. Die aerodynamische Form macht diese Helme tauglich für hohe Geschwindigkeiten. Das breite Einsatzspektrum reicht vom täglichen Weg zur Arbeit bis zum Ritt auf der Rennstrecke.
Eine Variante des Integralhelms. Er ist einfacher aufzusetzen und meist mit integrierter Sonnenblende ausgestattet. Durch die Klappmechanik meist ein wenig schwerer. Einsatzspektrum: alles außer Gelände und Rennstrecke. Besonders beliebt bei Tourenfahrern.
Für schweißtreibende Action im Gelände. Crosshelme verzichten auf das Visier, das sowieso nur beschlagen würde. Der Kinnbügel ist weit nach vorn gezogen. Gegen Steinschlag und Schlammspritzer schützt ein großer Schirm. Wichtig im Gelände: ein relativ geringes Gewicht und ausgeprägte Belüftung. Dagegen steht die eher schlechte Aerodynamik, eine Schutzbrille muss mitgekauft werden.
Eine Kreuzung aus Integral- und Crosshelm, ausgelegt auf die Fahrer großer Reiseenduros. Das Klappvisier macht diese Helme schlechtwetter- und langstreckentauglich, Schirm und Kinnteil taugen aber auch für Ausflüge auf Schotterpisten.
Offene Helme ohne Kinnbügel. Klar, dass ein offener Helm nie die Stabilität und die Sicherheit eines Integralhelms bieten kann. Dafür sind offene Helme meist deutlich leichter und bei hohen Temperaturen luftiger. Für hohe Geschwindigkeiten sind sie nur bedingt geeignet.
Mit einem Helm dieses Typs sollte man tunlichst nicht zur Führerscheinprüfung erscheinen. So ein Braincap sieht vielleicht gut aus, ist an heißen Tagen auch unerreicht luftig, erfüllt aber nicht die Kriterien der Sicherheitsnorm ECE-22.
So findest du den perfekten Helm
Der Louis Helmberater führt dich mit nur wenigen Fragen zu einer individuellen Auswahl an Helmen, die zu deinen Anforderungen passen.
Und welcher Helm entspricht nun den Anforderungen der StVO?
Ganz einfach: Jeder Helm, der nach der aktuell gültigen Norm ECE-22/05 geprüft ist und über ein entsprechendes Etikett z.B. im Innenfutter oder am Kinnriemen verfügt.
Der Gesetzgeber überlässt es weitgehend uns Motorradfahrern, wie wir uns vor Kälte, Nässe und möglichen Unfallfolgen schützen. Lediglich der Paragraph 21a der Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt uns vor, dass wir „während der Fahrt einen geeigneten Schutzhelm tragen“ müssen.
Etwas anders ist die Lage bei der praktischen Führerscheinprüfung. Hier gilt, was in Anlage 7 zur Fahrerlaubnisverordnung (FeV) steht: „Bei Prüfungen der Klassen A, A1, A2 und AM muss der Bewerber geeignete Motorradschutzkleidung, bestehend aus einem passenden Motorradhelm, Motorradhandschuhen, einer eng anliegenden Motorradjacke, einem Rückenprotektor (falls nicht in Motorradjacke integriert), einer Motorradhose und Motorradstiefeln mit ausreichendem Knöchelschutz tragen.“