Vogelsberg – Westerwald – Eifel Motorradtour
- 820 km
- 3 Tage
- 640 m
Motorradreise von Vulkan zu Vulkan
1. Abschnitt: Vogelsberg bis Eifel
Der bekannte Bikertreff Falltorhaus am Vogelsberg ist der Startpunkt zu unserer großen Mittelgebirgsrunde, die uns die westlichen Erhebungen der Republik ausführlich vorstellen wird.
Bereits auf dem kernigen Weg nach Laubach, wo Konstrukteurslegende Friedel Münch einst die Motorradstraße Deutschland (MSD) eröffnete, zeigt die B276, dass man auch auf Bundesstraßen anspruchsvollen Kurvenspaß erleben kann. Am Ortseingang von Laubach stellt dann das Radargewerbe die volle Kreativität der Branche zur Schau. Schönere und günstigere Erinnerungsfotos sollte man eher in der netten Fachwerk-Altstadt oder vor dem romantischen Schloss machen.
Wir durchqueren jetzt bei Münzenberg die nördliche Wetterau und haben den Taunus im Visier. Dort ist ein Stopp am Hausberg der Rhein-Main-Biker, dem 880 Meter hohen Großen Feldberg, Pflicht. Kurs Nord-West schlängeln wir uns nach dem Treffpunktschwätzchen weiter in Richtung Limburg. Vorher passieren wir das Burgenstädtchen Runkel und landen schließlich in Katzenelnbogen, das weitaus weniger spektakulär ist, als der Fantasie anregende Name.
Spektakulär wird es allerdings wenig später, wenn das Gelbachtal im Westerwald seine Hammerkurven auspackt und das Bike für längere Zeit kaum noch gerade steht. Da kommt dann die Pause kurz vor Montabaur gerade recht und wir lenken die Mopeds zur Wirzenborner Liss. Neben lecker Speis und Trank wartet dort auch eine herrliche Motorrad-Oldiesammlung, die nicht nur Fans von Klassikern entzückt.
Anschließend geht der Kurventanz dann Richtung Rhein weiter. Zunächst wird in Bad Ems noch schnell die Lahn überquert. Als wir dann in Braubach den Vater aller Flüsse erreichen, legen wir erstmal eine Cruisingrunde ein. Ruinen und Burgen prägen das Landschaftsbild um Deutschlands mächtigsten Strom und machen das Dahingleiten zum Augenschmaus. So gelangen wir entspannt nach St. Goar und überqueren per Fähre den Rhein.
Mit dem Hunsrück erwartet uns dort eine Motorradregion, deren großes Tourenpotential in einem völlig unberechtigten Verhältnis zum kleinen Bekanntheitsgrad steht. Wären da nicht bekannte Bikerwirte, wie der Harry in Zilshausen und der Moselhöhe-Peter in Liesenich, hätte man gegenüber der bekannten Eifel schlechte Karten. Also schauen wir zum Motivationsbesuch bei beiden rein, reden ein bisschen Benzin und donnern dann zur Mosel hinunter. Wow, wer einen Besuch in den Dolomiten plant, sollte diese Region zum Warmfahren nutzen.
In Treis-Karden wechseln wir zur anderen Moselseite und gleiten, zwischen dem deutsch-französischen Fluss und beeindruckenden Weinbergen hindurch, in Richtung Reisebus-Hochburg Cochem. Um uns am Touriauflauf zu beteiligen, sind wir gefühlte dreißig Jahre zu früh dran.
Also, weiter in die hier beginnende Eifel. Das ist Motorradspaß vom Feinsten und der sportliche Ritt auf dem Vulkan führt uns in unmittelbarer Nähe an der Lavabombe in Strohn, den Manderscheider Burgen und dem Meerfelder Maar vorbei. Gestein, Gemäuer und attraktiv aufgefüllte Krater, gemixt mit Fachwerkdörfern und einladender Gastronomie – hier fühlt sich der Eifelbiker in seinem Element.
Gerade im Zeitalter von Lafer, Lichter und Co. müssen es auch beim Biker schon lange nicht mehr ausschließlich Schnitzel, Currywurst und Pizza sein. Deswegen freuen wir uns besonders auf unser heutiges Übernachtungsquartier bei Markus Schröder im gleichnamigen Landgasthof. Hier, wo man manchmal den Eifel-Krimi-Schreiber Jacques Berndorf antrifft, genießen wir heute vom geräucherten Eifeler Wildschweinschinken bis zum Tafelspitz mit Apfel-Meerrettichsauce und frischem Wirsinggemüse Leckereien von der Schröderschen Karte.
2. Abschnitt: Eifel bis Vogelsberg
Am nächsten Morgen starten wir in Richtung Nürburgring, dem Magneten für Motorsportbegeisterte in Deutschland. Und wer könnte uns mehr zum legendären Kurs erzählen als Ralf Friedrichs, der zusammen mit seiner Frau Karla das Hotel Hüllen in Barweiler betreibt. Bereits in der 5. Generation werden die Gäste von der Familie Friedrichs fürsorglich betreut, und wer einmal Gast war, kommt immer wieder.
Das Haus ist fast schon ein Rennsportmuseum, unzählige Fotos vom Ringgeschehen zieren die Wände. So mancher Asphaltheld hat hier genächtigt und seine persönliche Widmung hinterlassen. Da ist es kein Wunder, dass Ralf ebenfalls Benzin im Blut hat und mit seiner Renault Alpine ebenso gerne sportlich unterwegs ist, wie mit einer seiner Ducatis. Ja, die italienischen Bikes haben es ihm angetan, und auf so manchen Urlaub wurde verzichtet, weil man sich nicht von einer Ducati trennt, wenn die nächste ins Haus kommt. Natürlich ist die Treffpunktdichte um Deutschlands Traditionsrennstrecke groß. Mit dem Café Fahrtwind und dem Café Ahrwind liegen gleich zwei auf unserem weiteren Kurs.
Wieder einmal überqueren wir dann den Rhein mit der Fähre, diesmal von Sinzig nach Linz, und gelangen in das nächste Mittelgebirge unserer Route, den Westerwald. Dort bläst ja bekanntlich der Wind so kalt, wovon wir allerdings wenig spüren, da wir im gut geschützten Wiedtal unterwegs sind.
Unbedingt empfehlenswert ist ein Abstecher zum Westerwald-Museum in Steinebach, das mit einer Vielzahl historischer Motorräder der Marken Zündapp, BMW und NSU aufwartet, die man sonst nur aus Erzählungen der Großeltern kennt.
Vorbei an der 656 Meter hohen Fuchskaute, des Westerwalds höchste Erhebung, geht es in östlicher Richtung weiter. Wir nähern uns, nach einem Zwischenstopp an der Aartalsperre, sportlich unserer Ausgangsregion, dem Vogelsberg. Europas größter erloschener Vulkan lädt uns zum krönenden Abschluss auf historisches Rennsportterrain ein. Eine Runde auf dem legendären Schottenring ist angesagt, und während wir über die Orte Götzen und Rudingshain dem Start- und Zielort Schotten entgegen bollern, stellen wir uns vor, wie hier einst tausende Motorsportfans ihre Helden beklatschten und feierten. Eine Tour kann schlechter enden, oder?
Vogelsberg
Mitten in Hessen befindet sich mit dem Vogelsberg Europas größter erloschener Vulkan. Mit 773 Metern Höhe ist der Taufstein die höchste Erhebung dieses Mittelgebirges. Durch den jährlich am dritten Augustwochenende stattfindenden Schottenring-Classic-Grand Prix hat der Vogelsberg auch bei den Klassikerfans einen enormen Stellenwert.
Eifel
Willkommen in der Region der Burgen, des Fachwerks und der Maare. Verknüpft durch unzählige Motorradwege gibt es in der Eifel vom Naturschauspiel bis zu bekannten Krimikulissen viel zu entdecken. Und wenn es dann „Ring frei“ heißt, ist man zu Gast an Deutschlands traditionsreichster Rennstrecke, dem Nürburgring.
Westerwald
Der Westerwald verteilt seine Kurvenstrecken gleich auf drei Bundesländer: NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen. Dabei geht es bis auf rund 650 Meter hinauf. Der Hauptort Montabaur genießt durch sein weithin sichtbares gelbes Schloss einen gewissen Bekanntheitsgrad. Beim Motorradfahrer sorgt eher das daneben beginnende Gelbachtal für Begeisterung.
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Vogelsberg – Westerwald – Eifel
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Hinweis zum Kartenmaterial
Um die Nachfahrbarkeit unserer Tourenvorschläge zu gewährleisten, bieten die hier angebotenen gpx-Downloads eine hohe Wegpunktdichte und sind mit dieser Datenmenge nicht auf jedem Navisystem direkt darstellbar. Zur Bearbeitung kannst du diese gpx-Dateien in das für dein Navigationsgerät passende Routenprogramm importieren und dann in für das Gerät verdauliche Portionen aufteilen. Die endgültige Dateigröße ist dann abhängig vom Navi-Modell und der zugehörigen Software-Version. Solltest du keine Routensoftware besitzen, lässt sich diese Datei auch in den gängigen Online-Routensystemen bearbeiten. Diese bieten für nahezu alle Geräte auf dem Markt die passenden Konvertierungstools.